Am vergangenen Montag besuchte MdL Udo Stein die Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (LEA) in Ellwangen, um sich vor Ort ein Bild der aktuellen Lage zu machen.
Empfangen wurde MdL Stein vom Leiter der Einrichtung, Herrn Berthold Weiß, welcher sich die Zeit nahm um bereitwillig aufkommende Fragen zu beantworten.
Nach einem kurzen Gespräch im Büro von Herrn Weiß, wurden die einzelnen Räumlichkeiten der LEA besichtigt. Herr Weiß erläuterte, dass in der LEA aktuell 250 Beschäftigte ein Auskommen finden, welche sich um die Bedürfnisse der momentan ca. 800 Asylbewerber kümmern. Diesen wird mittels unzähligen ehrenamtlichen Helfern unter die Arme gegriffen.
Im "Kindergarten" der LEA wird den Kindern und deren Eltern, spielerisch deutsch und wichtige Verhaltensregeln beigebracht.
Über die Krankenstation und die Kleiderkammer, ging es weiter in die im Winter 2015 in Windeseile errichteten Notunterkünfte.
Dort würden weitere ca. 1.000 Asylbewerber Platz finden, welchen dann 80 einzelne Duschkabinen und Toiletten zur Verfügung stünden. Besagte Notunterkünfte wurden aber seither nicht benötigt und stehen leer. Auf die Frage was mit den modernisierten Räumlichkeiten (Sanierungskosten insgesamt ca. 9 Millionen €uro) und dem Gelände der LEA an sich geschieht, wenn im Februar 2020 der Nutzungsvertrag mit der Stadt Ellwangen ausläuft, wusste Berthold Weiß auch keine Antwort. Einzig an eine zivile Nutzung für den Katastrophenschutz wäre vielleicht noch zu denken.
Auch eine Art "Arrestraum", für auffällig gewordene Asylbewerber, gibt es in der LEA. In dieser Halle werden alle erwischten Ladendiebe, oder sonst irgendwie auffällig gewordenen Asylbewerber, untergebracht und somit vom Rest der Bewohner separiert.
MdL Stein hakte bei Herrn Weiß nach, welche Verbesserungsvorschläge und Wünsche er habe und bekam als Antwort, dass soweit alles in Ordnung ist, einzig die zentrale Erfassung aller Asylbewerber in Heidelberg wäre wohl etwas verbesserungswürdig. Laut LEA-Leiter Weiß ist Ellwangen ohne Probleme in der Lage 200 Asylbewerber jeden Tag zu erfassen, müsste aber aktuell nur ca. 4 pro Tag bearbeiten. Ihm wäre es daher lieber, wenn die LEA ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen dürfte und die Erfassung wieder dezentral erfolgen würde.
Nach knapp 2 Stunden neigte sich die sehr ausführliche Besichtigung dem Ende. MdL Stein resümiert, dass zu hoffen ist, dass die LEA nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit nicht mehr benötigt wird. Was die allgemeinen Kosten für den Umbau der LEA betrifft, so ist zu kritisieren, dass nun bezugsfertige Räumlichkeiten mittels Steuergeldern gebaut wurden, welche noch niemals in Benutzung waren und hoffentlich für den angedachten Zweck auch niemals verwendet werden, was die Angelegenheit wiederum zu einer Verschwendung von Steuergeldern macht.
Beim Verlassen der LEA suchte MdL Stein noch das Gespräch mit dem Sicherheitspersonal am Tor und wollte wissen wie diese die aktuelle Lage einschätzen und ob sie schon öfters eingreifen mussten.
Sichtlich ob der Frage in Verlegenheit gebracht konnte MdL Stein ihnen kein klares Statement entlocken und bekam nur zu hören, dass die Lage aktuell doch sehr ruhig sei, es aber auch schon etliche, nicht weiter benannte, heikle Situationen und Konflikte zu entschärfen gab.